Plastikfrei: Eine große Chance für Hotels

Das Bewusstsein für das Plastik-Problem steigt stetig

Nur wenige bezweifeln heute, dass die Verschmutzung durch Plastik ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Die Zahlen sprechen für sich und machen es schwer, das Problem zu ignorieren. Die UNEP spricht von 8 Millionen Tonnen Plastik, die jedes Jahr in Ozeanen landen. Falls diese Zahl für Sie schwer zu fassen ist, haben wir hier eine etwas bildlichere Zahl für Sie. Das WEF. Jede Minute endet etwa ein Lastwagen voll mit Müll in Ozeanen, so das WEF.

Foto von Brian Yurasits

Die Tourismusindustrie, und insbesondere Hotels, haben in der Vergangenheit erheblich zur Plastikverschmutzung beigetragen. In nahezu jedem Bereich des Hotels . In almost every part of the hospitality sector, plastic items help to make guests’ stay more convenient in one way or another – many of these items only used once. Even worse, the OECD finds that only around 15 % of all plastic waste is recycled.

Das Problem ist nicht neu. Neu ist hingegen, dass seit einigen Jahren immer mehr Menschen auf der ganzen Welt auf das Thema aufmerksam werden.

Auf der einen Seite sind es Regierungen, die den Wandel vorantreiben. Vielen ist bis heute nicht bekannt, dass China lange Zeit Plastik aus anderen Ländern importiert hat. Chinas Entscheidung,  ab 2018 keinen Müll mehr zu importieren, war für viele Nationen ein Schock. Seitdem stecken viele Regierungen in Schwierigkeiten, den wachsenden Plastikmüll unter Kontrolle zu bringen. Nicht zuletzt deswegen haben Regierungen auf der ganzen Welt begonnen, Einmalplastik-Gegenstände zu verbieten. So hat beispielsweise die EU beschlossen, bestimmte Platikgegenstände, wie z.B. Strohhalme und Q-Tips ab 2021 zu verbieten. Großbritannien hat ein ähnliches Verbot durchgesetzt, das ab 2020 gelten soll. Es ist ermutigend, dass immer mehr Regierungen auf der ganzen Welt diesem Trend folgen.

Auf der anderen Seite sind es of Reisende, die sich des Problems bewusst werden und anspruchsvoller im Bezug auf Umweltstandards werden. Wenig überraschen, spielt dabei Social Media eine große Rolle. Die traurigen Bilder und Videos von Meerestieren, die durch Plastikgegenstände verenden, wirken oft stärker als Zahlen und Fakten. Manchmal ist es auch nur der Besuch eine übermüllten Strandes, der den Ausschlag gibt. Immer mehr verleihen Reisende ihren Bedenken zur Plastiknutzung Ausdruck. Viele gehen auch noch einen Schritt weiter und nehmen aktiv an Plastik-Aufräumaktionen teil.

Chance oder Bedrohung?

Foto von Javier Allegue Barros

Ob dieser Trend als Chance oder Bedrohung wahrgenommen wird, hängt sehr von der Perspektive der Hotels ab. Plastik war für viele Hotels lange ein verlässlicher Begleiter. Nicht ohne Grund, hat Plastik seit seiner Erfindung die Welt im Sturm erobert. Es ist günstig, hygienisch, formbar und sehr flexibel in der Anwendung.

Weniger oder kein Plastik zu nutzen, erscheint für viele Hotels als große Herausforderung. In der Regel, führt die geplante Umstellung zu einer Reihe von Bedenken. Es erfordert das Finden von guten Alternativen, die Beschaffung muss realisierbar sein, es darf nicht zu viel kosten und das Gast-Erlebnis darf nicht negativ beeinflusst werden.

Aber: Die Geschichte hat immer wieder gezeigt, dass die erfolgreichsten Unternehmen schwierige Herausforderungen zu ihrem Vorteil nutzen. Die erfolgreichsten Firmen nehmen die Herausforderung an und gehen gestärkt aus ihr hervor. Und so können auch Hotels die Reduzierung von Plastik als Chance für sich nutzen.

Der wichtigste Faktor hierbei ist: Dem Hotel-Gast ist Umweltschutz wichtig.

Studien zu den Präferenzen von Reisenden sind mehr als nur ermutigend. Booking.com beispielsweise kam in einer Studie zu dem Ergebnis , dass 86% der befragten Reisenden bereit waren, einen Teil ihrer Zeit für Aktivitäten zu nutzen, die die Umweltauswirkungen ihres Aufenthalts kompensieren. Über ein Drittel der Befragten war bereit, Plastik von einem Strand oder einer Sehenswürdigkeit zu sammeln. Dieser Trend ist besonders ausgeprägt bei den Millennials, die einen immer größer werdenden Anteil der reisenden ausmachen. In einer Studie, die von Nielsen durchgeführt wurde, antworteten 73% der weltweit befragten Millennials, dass sie bereit sind mehr für Services von Firmen, die sich für den Umweltschutz engagieren, zu bezahlen. Die Hotelkette Hilton kam bei einiger eigenen Befragung zu dem Ergebnis, dass 33% der Reisenden sich vor der Reise aktiv zum Umwelt- und Sozialengagement eines Hotels informieren.

Das zeigt: Die Chancen für Hotels, von der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Praxis zu profitieren, sind enorm. Nicht nur ist es gut für den Planeten, es kann auch durchaus gut für das Geschäft sein. Beispielsweise zeigt eine Studie, die von TUI durchgeführt wurde, dass 57% der Reisenden eine umweltfreundlich orientierte Unterkunft buchen würden, wenn diese leichter verfügbar wäre.

Wie kann es gehen?

Um den Trend als Möglichkeit zu nutzen, sind zwei Schritte wichtig. Erstens, einen ehrlichen Schritt in Richtung Umweltfreundlichkeit gehen. Zweitens, diesen Schritt an die Gäste kommunizieren.

Foto von Tim Swaan

Umweltfreundlich werden ist manchmal etwas komplexer als es klingt. Die Auswahl an Alternativen ist groß, doch manchmal können Informationen hierzu irreführend sein. Ein gutes Beispiel hierfür sind Biokunststoffe, wie z.B. Stoffe aus Maisstärke. In der Herstellung sind diese oft dem Plastik klar überlegen, da sie nicht petroleumbasiert sind. Leider ist es bei der Entsorgung nicht ganz so einfach. Häufig zerfallen Biokunststoffe nur unter ganz bestimmten Bedingungen, die eine spezielle Entsorgungsanlage erfordern. Wenn eine solche Ensorgungsanlage nicht verfügbar ist, können Biokunststoffe ähnlich schädlich sein wie herkömmliches Plastik.

Neben dem Schritt in Richtung Umweltfreundlichkeit, ist die Kommunikation gegenüber Gästen nicht zu unterschätzen. Eine Studie von TripAdvisor ergab, dass viele Reisende nicht ausreichend über die umweltfreundlichen Initiativen von Hotels informiert sind. So gaben 64% der Befragten an, dass sie sich “kaum oder gar nicht informiert fühlen, ob ein Hotel wirklich umweltfreundlich ist”.

Kommunikation ist offensichtlich einfacher für einige Bereich als für andere. So sind z.B. Gegenstände im Zimmer oder auch in der Lobby gut für den Gast sichtbar. Aber auch die “versteckten” Bereich sollten von Hotels adressiert werden. Hier ist es besonders wichtig, dass Veränderungen für den Gast sichtbar gemacht werden. Ein Hotel aus Bangkok ist soweit gegangen, nach eigenen Angaben 100% plastikfrei zu sein und hat damit 2018 Schlagzeilen in den Medien gemacht.

Natürlich können nicht alle Initiativen einen solch weitreichenden Einfluss erzielen. Aber selbst mit kleinen Schritten und einer zielgerichteten Kommunikation kann schon ein Erfolg erzielt werden. In Zeiten vollkommener Transparenz sind auch die kleinen Dinge, die der Gast feststellt, wertvoll.

Ob der Antrieb für die Veränderung die Besorgnis für die Umwelt ist und/oder um das Geschäft voranzutreiben – in jedem Falle dankt unser Planet für jede echte Anstrengung, Plastik zu reduzieren.

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